Sie sind hier: Startseite

Helfen Sie mit!

Engagieren Sie sich als Ehrenamtler.

Kontakt

DRK-Ortsverein Lehrte e.V.
Ringstraße 9
31275 Lehrte

Anrufbeantworter

Telefon: 33 11
Telefax: 92 85 3 95

info[at]ov-lehrte.drk[dot]de

Blutspendetermine

Herzlich Willkommen im Ortsverein Lehrte

Rede unseres Ortsvereinsvorsitzenden Achim Rüter anlässlich des Volkstrauertags am 16.11.2025

Der Volkstrauertag ist mehr als hundert Jahre alt – und hat immer noch eine erschütternde Aktualität: Städte und Landschaften werden dem Erdboden gleichgemacht, Menschen sind auf der Flucht, die Zahl der Toten und Verwundeten steigt mit jedem Tag. 

Ich wurde im Jahr des Mauerbaus 1961 geboren, habe das Ende des Kalten Krieges, die deutsche Wiedervereinigung und das Zusammenwachsen Europas miterlebt. Gut erinnern kann ich mich an Fernsehberichte im wöchentlichen Weltspiegel über den Krieg in Vietnam. Ostasien und Krieg war weit entfernt. Meine Perspektive veränderte sich Anfang der 80er Jahre durch eine Reise nach Israel, in Tel Aviv und Jerusalem gehörten bewaffnete Soldat*innen -junge Menschen in meinem Alter- zum Stadtbild. In Deutschland lebten wir insgesamt im Frieden… 

Heute ist der Krieg zurück in Europa, wir erleben eine Zeitenwende, Krieg als Mittel der Politik? Diese Frage bietet Anlass, über den Sinn und die Geschichte des Volkstrauertages nachzudenken.

Der erste Volkstrauertag war auf den 5. März 1922 datiert. Eingeführt wurde er vom 1919 gegründeten Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die Toten des Ersten Weltkriegs. Dieser Tag sollte ein Zeichen der Solidarität sein: derjenigen, die keinen Verlust zu beklagen hatten, mit denen, die um Gefallene trauerten. 

Der Volksbund empfahl als ideelles Mahnmal einen säkularen -also nicht kirchlichen- Gedenktag im Frühling.

Die erste offizielle Feierstunde fand im Reichstag in Berlin statt. Der damalige Reichstagspräsident Paul Löbe hielt eine viel beachtete Rede, denn er stellte einer Gegenwart voller Feindseligkeiten den Gedanken an Versöhnung und Verständigung gegenüber -ich zitiere-: „… Leiden zu lindern, Wunden zu heilen, aber auch Tote zu ehren, Verlorene zu beklagen, bedeutet Abkehr vom Hass, bedeutet Hinkehr zur Liebe, und unsere Welt hat die Liebe not ...“ 

Ein Komitee, dem neben Intellektuellen, Glaubensgemeinschaften, Hilfsorganisationen und dem Jüdischen Frauenbund zahlreiche weitere Organisationen angehörten, hatte unter Federführung des Volksbundes erreicht, dass der Volkstrauertag in den meisten Ländern des damaligen Deutschen Reiches gemeinsam begangen wurde. Einige Organisationen standen den Planungen ablehnend gegenüber, denn sie befürchteten, dass dieser Tag für nationalistische Feiern missbraucht werden könnte. Ihre Bedenken sollten sich bestätigen: 

Die Veranstaltungen zum Volkstrauertag wurden in den Folgejahren immer stärker von martialischen Reden, militärischer Symbolik und nationalen Mythen geprägt. 

1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt und bereits 1934 bestimmte das nationalsozialistische Regime per Gesetz den Volkstrauertag zum Staatsfeiertag und „Heldengedenktag“. 

Nach dem Niedergang des nationalsozialistischen Terrorregimes, dem -wie Bundespräsident von Weizsäcker es später ausdrückte- „Tag der Befreiung“ und Gründung der Bundesrepublik Deutschland erinnerte der Volksbund an den Volkstrauertag.

1950 wurde er erstmals neben vielen regionalen Veranstaltungen mit einer Feierstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestages begangen.

Der Termin wurde vom Frühjahr in den Herbst verlegt.

Als ich vor über 40 Jahren das erste Mal an der Kranzniederlegung teilnahm, waren viele Privatpersonen gekommen sowie Hilfsorganisationen und Traditionsvereine in Zugstärke angetreten. Der Platz vor dem Ehrenmal an der Marktkirche reichte kaum für alle Teilnehmenden aus.

Die Formen des Gedenkens veränderten sich mit der gesellschaftlichen Modernisierung der Bundesrepublik. Gleiches gilt für das Totengedenken: Anfangs nahm es ausschließlich die gefallenen Weltkriegssoldaten in den Blick. 1961 wurden die an der innerdeutschen Grenze Getöteten mit aufgenommen und erst in den 1990er Jahren die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen. 

Inzwischen werden im Totengedenken des Volksbundes auch diejenigen genannt, die wegen ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität verfolgt und getötet wurden sowie Einsatzkräfte, die ihr Leben verloren.

Das heutige Gedenken schließt die Opfer aktueller Kriege, von Terrorismus, Hass und Verfolgung ein, es geht also weit über den nationalen Tellerrand hinaus.

Die Zahl derer unter uns, die den Krieg noch erlebt haben, sinkt rapide. Damit wird sich die Gedenkkultur und auch die Gestaltung des Volkstrauertages weiter verändern. Wir müssen wach bleiben und manche sollten wach werden.

Schön wäre es, wenn der Volkstrauertag auch mehr jüngere Menschen anspricht, da sie mit einer anderen Perspektive an diese Themen herangehen.

Ein globaler Blick ermöglicht auch, Gedenken international zu fassen und sich an viel breitere Kreise zu wenden. 

In dieser Woche wurde das Integrationskonzept unserer Heimatstadt Lehrte vorgestellt. Menschen aus über 100 Nationen leben hier mit uns gemeinsam. Ob aus Afghanistan, dem Irak, Syrien, Palästina, dem Sudan oder der Ukraine, viele von ihnen haben Verfolgung, Flucht oder Vertreibung und die Auswirkungen von Krieg persönlich erlebt. 

Diese vielen persönlich betroffenen Menschen erreichen wir heute mit „unserem Gedenktag“ kaum. Sollten wir nicht die Hand ausstrecken und alle Menschen, ob Moslem, Jeside, Jude oder alle anderen Glaubensgemeinschaften, aktiver einbinden? 

Bei der Veranstaltung zum Integrationskonzept löste ein Statement eines 33 jährigen Deutschen mit kurdischen Wurzeln im Saal große Betroffenheit aus, er sagte „Ich habe Angst, dass Ausgrenzung und Rassismus in Deutschland wieder salonfähig werden.“ 

Meiner Meinung nach sind Ausgrenzung und Rassismus der Nährboden, auf dem Verfolgung entsteht. Lassen Sie es uns lieber mit mehr Miteinander -ohne Unterscheidung nach Nationalität, sozialer Stellung, religiöser Zugehörigkeit oder persönlicher Überzeugung- versuchen!

Gedenken bedeutet für mich: Vergangenheit und Gegenwart zu reflektieren, sie zu verstehen und auf dieser Basis Zukunft gemeinsam friedlich zu gestalten.

Schließen möchte ich mit einem hebräischen Wort, es bedeutet Frieden. Aber noch mehr. Es ist der Wunsch: Es soll dir gut gehen rundum an Körper, Geist und Seele. Und nicht nur dir, auch deine Umgebung soll im Einklang sein. Schalom kommt von Gott, er breitet sich aus – von Mensch zu Mensch. Dort wo Schalom ist, da sind auch Sicherheit und Ruhe, Gesundheit und Freude – also gute Voraussetzungen für ein gelingendes Gedenken.

 

Schalom

 

Mitgliederversammlung mit Satzungsänderung

Das Deutsche Rote Kreuz Ortsverein Lehrte e.V. lädt alle Mitglieder und interessierten Bürger ein zur

Mitgliederversammlung

Termin: Mittwoch, 1. Oktober 2025

Ort:       Rotkreuz-Zentrum,

             Ringstraße 9 in Lehrte

Beginn:              18.00 Uhr

 

Presseinformation

Rotkreuz-Zentrum wird zur Fotogalerie

Aufbau_Fotoausstellung DRK-Lehrte  von links Manfred Steinert, Achim Rüter, Margret Kerwel-Fischer, Rudolf Mehr, Hans-Werner Griepentrog

Was ist das Team Lehrte?

Ihre Spende per Banküberweisung

Hinweis: Möchten Sie DRK Lehrte per Überweisung unterstützen? Dann überweisen Sie Ihre Spende direkt auf unser Spendenkonto.

 hier .

Mitmacher gesucht

Du möchtest Deine (Frei-)Zeit sinnvoll gestalten... dann bist Du/sind Sie hier genau richtig!

Wir suchen Freiwillige, die ehrenamtlich an unseren verschiedenen Aufgaben mitwirken möchten. Ob akut bei der Unterstützung von (Grund-)Schülern, die durch Corona den Anschluss verlieren, bei den Lernfüchsen, der Jugendarbeit, im Kindergarten, bei der Seniorenarbeit oder eher im Hintergrundwir bieten viel für Menschen zum Dabeisein oder Mitmachen. Wenn Du/Sie Lust auf Gemeinschaft hast/haben einfach melden. Den Personalbogen findest Du/finden Sie hier .